Land des ewigen
Lächelns,
wo man
standhaft gegen die Fluten kämpft wie anderswo,
im heimatlichen
Sachsen, in der Schweiz oder.in New Orleans.
Ignorierend,
dass die Fluten, Hurricans und Taifune häufiger werden,
Heißt es:
Augen zu, Kopf in den Sand
Die Rufe der
Warnenden
Werden dünner
und gehen schließlich im Sturm unter.
Man repariert
die Dämme, wird sie wohl noch höher bauen.
Doch das Meer
wird steigen und sie wieder wegspülen
Wie eine Welle
die Sandburgen törichter Kinder.
Nur sind wir
keine schuldlosen Kinder,
Denn wir
fordern die Natur heraus zu einem Zweikampf,
den wir als
ihre Geschöpfe nur verlieren können.
Also lasst uns
weiter schreien,
bis die Wellen
über uns zusammenschlagen
Oder
lieber.doch handeln?
Worte sind
schlecht, Handeln ist alles, sagte Mishima Yukio vor dem Seppuku.
Hatte er, den
wir Europäer nur als bizarr wahrnehmen können,
doch ein wenig recht?
Am Hang
zwischen Tal und Bergen
Irgendwo
zwischen Anfang und Ende der Zeit,
die Dualitäten
der Hirn-Diarrhoe vergessend
liege ich
entspannt im JETZT
Laue Luft leckt
über die frisch gebrühte Haut
Die
Terassenquellen sind wahrlich heiß hier
So dass nicht
mal Affen drin sind,
nur zwei
Japaner und ich
Einige Schäfchen
treiben über den Sternenhimmel
Ganz hell gleißend,
denn von oben scheint der Mond
und von unten
strahlen die Lichter der Stadt hinauf
Yamagata - ein
Fleck aus Glitzertinte
Ist unten im
Tal ausgelaufen
Eingekesselt
von düster-schwarzen Drachenbergen
Die ringsum auf
der Lauer liegen
Ganz leise
noch, doch wann werden sie losdonnern
Und den Boden
zum Zittern bringen
Kassiopeia
blinkt vom Himmel herab,
still und weise
auf ihrer langen Reise
ist sie einfach
da und schön
Wie gut das
alles tut.
Der Mond schaut
nach dem Rechten
Er liegt auf
seinem gelben Bauch
Und blinzelt
neugierig zwischen zwei Wolken durch
Lauschend den
Grillen von Yamagata
Ob er die
Sternschnuppen gesehen hat,
die da Hasche
gespielt haben?
Ein
Seeadler zieht seine Kreise
Umsegelt
die Insel ganz leise
Läßt
in einer Zeder sich nieder
Und
ordnet dort schick sein Gefieder
Die
Fischer fahrn heim ihre Beute
Verfolgt
von ner Seemöwen-Meute
Die
hofft auf ein kleines Almosen
Am
Felsen die Wellen die tosen
Ein
Schiff rot und grün wie ein Drachen
Ringsrum
ein paar kleinere Nachen
Die
steuern zum sicheren Hafen
Sie
dürsten danach, nun zu schlafen
Die
Sonne versinkt in dem Walde
Dem
Meere entsteiget nun Balde
Der
Vollmond in fahlrosa Lichte
Erzählt
uns ne schöne Geschichte
Vom
Werden und vom Vergehen,
Dass
Menschen meist nicht verstehen,
Dass
unser Sein hier auf Erden
Nicht
endet mit unserem Sterben
Dass
Teil wir sind von einer Kette
Dass,
was wir erleben im Bette
(den
Traum und das sonstige Nette)
Das
Band ist zu fernen Tagen
Von
denen zu träumen wir wagen
Der
Geist und der Körper sind Teile
Des
Ganzen, der Mutter – und Pfeile
Von
Wirkung und Zeit sind Erfindung
Zerstören
die Einheit, die Bindung
Zerstörn
sie erst in unsren Köpfen
So
werden wir zu jenen Tröpfen
Die
suchend und sehnend sich winden
Und
doch die Erfüllung nicht finden
Die
Grillen spieln auf zum Gesange
Und
in dem Crescendo Klange
Da
leuchtet der Sinn des Geschickes
Das
Glück des Augenblickes
Die
Nacht ist um, Die Sonne
Taucht
aus dem Meer – voll Wonne
Die
Kreatur sich Räkelt
Die
große Seele segelt
Entlang
von gewaltgen Visionen
Von
großen Titanen die wohnen
In
unser aller Seelen
Und
die nach langer dunkler Nacht
Nun
endlich wieder aufgewacht
Im Krater brodelt die Lava und sendet zur Warnung gelbe Schwefeldämpfe
in den Himmel
Dennoch schauen die Leute von oben schaudernd
in den Abgrund hinab,
was ist es, das die Menschen in die Gefahr treibt,
sind es tiefe Leidenschaften,
die sie selbst nicht verstehen?
Der Vulkan wird donnern und ausbrechen,
es wird furchtbar sein.
Und dennoch:
die Blumen der Caldera werden später auf dem fruchtbaren Vulkanboden schöner blühen
als je zuvor