Zwiegespräch mit der Elbe

Ein philosophisches Märchen

mit unerwartetem Ausgang

 

Am  Elbufer steh ich  bei Pirna

Und schau in  die Fluten hinein

Da höre ich plötzlich ne  Stimme

Die säuselt und wispert gar fein

 

„Das Wasser das dreht sich im Kreise

In einem ewigen Fluß

So hör ich die Worte ganz leise

Und schon ist damit wieder Schluß

 

So frag ich ganz zaghaft „wer bist du

Bist Du der Elbestrom?“

Und lausche verwundert der Antwort

Die da beginnt mit „Ooom....

 

Ein Fluß das ist nur ne Erfindung

Von euerem Menschen hirn

Es gibt keinen Nil keine Elbe

Es sei denn hinter der Stirn

 

 

Denn das was Ihr „Elbe „ da heisset

So schau doch genauer mal hin

Ist jeden Tag etwas andres

Wo macht das Wort „Elbe“ da Sinn?

 

Die Flüsse auf unserer Erde

Sind Teil einer größeren Kraft

Die hält alles Wasser im Flusse

Und ständig Neues sie schafft

 

Sie schafft neue Seen und Gebirge

Mäander und Wasserfall

Die Formen sich täglich verändern

Nur langsam - und nicht nach nem Knall

 

Ihr Menschen ihr wollt das begreifen

Und  nutzt des Verstandes Skalpell

Zerleget die Schönheit des Ganzen

Macht tausend Begriffe draus schnell

 

 

 

 

 

Doch die fassen nur das Konstante

Konstant jedoch  ist fast nichts

So ist was Ihr da betreibet

Sinnbild eines großen Verzichts

 

Verzichten tut Ihr auf die Wunder

Das Muster, das alles verknüpft

Das könnt Ihr nicht erkennen

Von Begriff zu Begriff Ihr hüpft

 

Die „Elbe“ fließt in die „Nordsee“,

der „Golfstrom „ fließt dorten umher

Was sind das für Blitzlicht-Chimären

Erschweren das Klarsehen sehr

 

So blickt ihr auf einzelne Bilder

Erkennt aber nicht das Geschehn

Seht  nicht  den  Ursprung das Werden

Und Eure Chancen vergehn

 

 

 

 

 

Die Chancen, die Zukunft zu formen

Nach eurer ureignen Vision

Zerflattern  im Brei der Begriffe

Ich hoff das begreifst Du nun schon.

 

Doch sag mir, du menschliches Wesen,

Ja sage mir, wer bist denn Du“

Die Antwort liegt schon auf der Zunge

Da tritt mir wer auf den Schuh

 

So kneife ich mir meinen Namen

Zu nennen  - denn nun seh ich ein

Genau wie der Name der Elbe

Auch mein Name ist nur ein Schein

 

Ich sehe nun klar dass wir eins sind,

die „ichs“ sind ne  Illusion

Der Fluss meines Bluts, der Gedanken

Ist Teil der Evolution

 

 

 

 

 

Genau wie der  Fluss des Wassers,

von dem ja ein Teil ich nur bin

So war das Gespräch gar kein Zwieklang

„ich“ find nun im Ganzen den  Sinn.

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