Milchstrasse über Dransfelds Dorfteich

 

Erwartung eines schönen Tages hat mich nachts aus dem Schlaf gerissen

Und ich wandere durch die zappendusteren Straßen Dransfelds

 

Den Blick am Himmel, sternenklar, wo sich nie gesehene Mengen

Von Sternen tummeln, das Fernglas holt weitere tausende heran.

 

Im Dorfteich spiegelt sich der Orion, und wie ich so in den Teich träume

Da sehe ich zwei Karpfen huschen um einen Stein.

 

Meint der eine – wie schön ist doch unsere Welt-. Welch schönes milchiges

Dämmerlicht, mal heller, mal dunkler wie jetzt gerade.

 

Und sooo viel Wasser hier, wir können, wenn wir im Kreis schwimmen,

nie ans Ende gelangen, sooo groß ist unsere Welt.-

 

Der andere schweigt, denn er glaubt sein Kamerad irrt.

Neulich hat ihm eine tauchende Ente von einer Welt draußen erzählt.

 

Mit leuchtenden Farben, mit Bäumen, Wolken, Sternen, Rehen

und lauter wundersamen Dingen, die es da draußen geben soll.

 

Seitdem träumt er davon, das einmal zu sehen. Und er traut sich nicht

Seine Kameraden davon zu erzählen, sie würden ihn für verrückt erklären

 

Oder, sollte ihm doch der eine oder andere Glauben schenken,

würde er die nicht unglücklich machen?

 

Doch sein Glück kann nicht mehr im Teich liegen.

Er träumt von der großen Welt und sinnt nach Wegen dorthin

 

 

Die Karpfen tauchen ab ins Dunkel des Teichgrundes.

Da steh ich nun, auf dieser schönen Welt von der der Karpfen träumt.

 

Und glaube zu wissen, dass auch das was wir wahrnehmen können,

mitsamt dem, was unser Verstand hinzudichtet, nicht das Ganze ist.

 

Was ist hinter den Sternen, hinter der Milchstrasse?

Wo kommen wir her, wo gehen wir hin, was treibt uns wirklich an?

 

Wie fällt die Liebe in unser Herz, woher kommt der Weltenschmerz

Wozu leben wir auf dieser Welt?

 

Wir haben die Chance zu träumen

wie der Karpfen im Teich

 

So, liebstes Kind, lade ich Dich ein auf die große Reise,

deren Ziel wir noch nicht kennen können,

 

Auf der wir grosse neue Träume zu denken wagen

Um sie dann wahrzumachen

 

Und jetzt sag ich den Karpfen noch, sie mögen gemeinsam träumen,

denn allein wird man dabei in der Tat verrückt.

 

Und dann schlummere ich einem neuen strahlenden Tag mit Dir

Und allen Träumern dieser Welt entgegen.

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