Die
blendend-scharfe Mondsichel wiegt sich
Zwischen dem
wärmenden Rotgelb am Horizont
und dem
Meerblau des Morgenzenits
Zwischen
Vollmond und Neumond
Zwischen
Erinnerung und Traum
Zwischen
gestern und morgen
Sie
erscheint jede Nacht anders, silbern, gelb, rosa
Und scheint
durch die Welt zu stromern
Vom
Morgenland zum Eichsfeld in den Harz nach Berlin
Und doch
bleibt sie immer gleich,
ist immer
da, manchmal hinter den Wolken
ob wir sie
sehen oder nicht.
Wie auch das
Licht: Es schwingt sich leichtfüßig
Durchs
Universum, nicht aufzuhalten
Und wenn wir
die Augen nur öffnen
Können wir
die endlos schöne Vielfalt
Der Farben
des Frühlings und Herbstes
Entdecken:
Mandelblütenmeere,
Das weiß-azur-graue
Rauschen der Wellengischtkronen der See
Das duftende
Lichtgrün mit weissen Sternblüten
in Leipzigs
Bärlauch-Auewäldern
Die
berauschenden Oktoberfarben lindengelb
Weinlaubfeuer,
ahornglut, eichenrostrot
Wie auch das
Licht kristallklarer Wintersternschneenächte
und das
Hitzeflimmern über dem Sandstrand
am Ozean, in
dem sich leuchtende Quallen,
blassrosa
Seesterne und sattgrüne Tangwälder schaukeln.
All das und
noch viel mehr Lichtwunder
sind einfach
da, ob wir hinschauen oder auch nicht.
Und so ist
es auch mit der Liebe.
Entstanden
sind wir alle aus dieser geheimnisvollen Kraft
Aus der
Freude an der Vielfalt, am Schönen, am Kreativen
Aus der
Liebeslust der Evolution.
Und alle
tragen wir den Keim zu nicht endender Liebe in uns
Er ist
einfach da wie der Mond und das Licht
Ob wir ihn
wahrnehmen oder nicht.
Wenn wir
darauf vertrauen, dass dieser Keim da ist
Dass seine
Früchte zum Verschenken sind,
Wenn wir ihn
zum Wachsen und gar zum Erblühen bringen
Werden wir
tausenfach belohnt, endlos mehr noch,
Als wenn wir
dem Mond Beachtung schenken
Oder als
wenn wir auf die Wunder des Lichtes achten
Die Sinne
vermelden uns vorher nicht gekannte Signale
Nie gespürte
Farben, Formen, Klänge, Gerüche und Gefühle
In einer
Harmonie die früher undenkbar schien
Das Wunder
des Lebens, das sich in uns zu entfalten vermag
Wird uns
wieder deutlich. Wir staunen mit den Kindern
Über den
Kieselstein, den Käfer und das gelbe Gingkoblatt
Wir zeigen
ihnen, wozu Menschen fähig sind
und freuen
uns mit ihnen
Wir achten
auf die Luft die wir atmen und das Leben um uns herum
Und spüren
langsam:
Wir gehören
dazu, sind Teil des Lebensnetzes
Aus dem wir
auch niemals herausfallen können
Denn Energie
löst sich nicht auf,
sie wandelt
sich nur äußerlich
wie die
Farbe und Gestalt des Mondes.
Alte
Fremdheit, Einsamkeit, Verlassenheit verblassen
Ein warmes
Gefühl der Verbundenheit überstrahlt
Alle
Entfernung und Zeitbedrängnis
Liebe ist
Licht
Liebe ist
unerschöpflich
Liebe ist
Energie
Liebe ist
Leben
Liebe ist
Hoffnung
Liebe ist
ein wirklich neuer Anfang