Im Laufrad

 

Wie lang ist der Pfad des Lebens

Da lauf ich nun seit  Jahren geradeaus

46 Wochen pro Jahr im Galopp

Und kein Ende kommt in Sicht

 

Das Lager des Rads beginnt schon

Zum Steinerbarmen zu quietschen

Und ich werde es wohl mit einem Tropfen Öl

Wieder leichtgängig machen

 

Damit ich meinen Weg fortsetzen kann

 

Oder doch mal über die Worte

meines Kameraden sinnieren

der da draussen herumläuft

und nicht nur behauptet,

es gäbe ein Leben ausserhalb des Rades

sondern meint, jenes könne sogar

lebenswerter sein.

 

Der tumbe Tor. Ja sieht er denn nicht

Dass mein Laufrad Pflichtprogramm

Seine Kür erst möglich macht?

 

Kann er nicht erkennen,

dass manche Leute, darunter ich selbst,

einfach gerne im Rad laufen?

 

Ich werde ihn nicht ins Rad hineinkriegen,

Ich weiss nicht, ob ich aussteigen will,

Es braucht so viel Kraft und Mut,

etwas Neues zu wagen,

von dem ich nicht wissen kann,

wohin es führt.

 

Die Zeit, die vor mir liegt:

Trümmerhaufen und Depression oder

Chance auf ein neues Leben,

 

auf der wundervollen Basis,

die die erste Lebenshälfte

uns gebracht:

 

Kinder, Freunde, liebe Menschen

Musik, Fotoalben, Garten

Endlos schöne Erinnerungen

 

Wollen wir von dieser Basis nicht

Gemeinsam in ein neues Land segeln

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