Elfe auf dem Eis

 

Klirrende Winterluft aus Glas

Auf dem Spiegelsee

Am Horizont der Sonnenball zaubert

Einen Feuerlichtschweif auf das Eis

Aus dem jauchzende Kinderstimmen

Die Winterfreuden besingen

 

Eine Insel im Nabel des Sees

Auf der eine von Rauhreif eingehüllte

Linde vom Lenze träumt

Während sie verwundert

das Treiben auf dem Wasser schaut

Schwungvolles melodisches Gleiten

 

Von Zweibeinern in Harmonie,

darunter eine Elfe im Himmelswagen.

Sie schwebt, eingehüllt in rosa Watte,

die Augen geschlossen,

doch die Ohren gespitzt

zwischen starrem Eis und

blauseidenem Himmel über den See

 

 

 

Auf dem gläsernen Wasser magische Kreise

Gefrorene sanfte Wellen aus weissem Eis,

in der Mitte ein kristallklares

Universum, klein wie der Mond hinter uns

und doch genau so gross

Lichtblau, endlos tief,

mit Silberkügelchen aus Luft durchwebt.

 

Ein Riss durchzieht im ZickZack den See,

zeugend vom Versuch,

das Ganze zu spalten,

doch der Frost war stärker, und

es bleibt die stahlblaue

Narbe der Erinnerung

an den Schmerz des Zerbrechens

 

Und noch ein Rätsel

Abdrücke von Hufeisen

Ins weisse Eis modelliert.

War es Pegasus

Aus alten Zeiten auf der Reise

In eine neue Zeit?

 

 

 

Die Elfe klappert mit den Augenlidern

Und blinzelt verschmitzt

in die riesige glutrote

Abendsonne im Westen

Und dann auf den Vollmond

Wie er im Osten

über dem weissen Sandberg

Fahlgelb aufsteigt und sich anschickt

in die Wandlung zur Silberkugel

 

Am Ufer im Schnee glitzern Diamanten

Zahllos viele,

jeder scheint in der Bewegung

Nur einmal kurz auf

in den Farben des Regenbogens

 

Die Elfe nimmt all diese Wunder

ruhig und vertraut wahr,

in der friedvollen Gewissheit,

dazuzugehören

zu den Wundern dieser Welt,

diese zu mehren und selbst Liebe hineinzutragen

 

 

Manche sehen nun ein Lächeln,

grosse Augen, spitze Ohren und wenige Babyzähne.

 

Doch es ist so viel mehr ...

 

Die Liebe schwebt in ihrem Blick,

in den samtschwarzen Augen

und gleitet hinüber

zu jedem Wesen,

das sich für sie öffnen kann

 

Und in dem Augenblick des Funkens

Sprüht eine Sinfonie der Freude

und des Glücks durch den Äther.

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