Liebe unterm Regenbogen

 

Alles oder nichts

Positiv oder negativ

Männlich oder weiblich

Ruhe oder Bewegung

 

Welch kraftlose Dualitäten

Welche Irrpfade,

auf die uns Denken und Sprache locken

wenn wir solche Worte verwenden,

 

Denn was wesentlich ist

Im Leben sind Prozesse.

Und die lassen sich nicht in Worten fassen,

welche bestenfalls Zustände beschreiben.

 

Nehmen wir den Zauber des Regenbogens:

Er ist objektiv nirgends jemals vorhanden,

und dennoch kennen wir ihn,

keine zwei Menschen haben jemals

den gleichen sehen können.

 

Und doch genießen wir alle seine Magie.

Und wie kläglich wäre es, ihn sezieren zu wollen,

mit Worten wie „Prisma“, „Sonnenwinkel“, „

Standpunkt des Beobachters“

wir würden seinen Zauber zugrunde richten.

 

Und auch die Liebe zwischen Menschen

Kann sich nicht auf das Stetige beziehen

Denn Körper wie Geist jedes Menschen verändern sich

Und dennoch gibt es die Liebe.

 

 

Wirkliche Liebe lebt aus der Hoffnung,

aus dem Vertrauen in den Wandel zum Besseren

nicht aus dem Vergnügen des Augenblicks

nicht aus Anziehung durch äusserliche Schönheit

 

Darum entzieht sich die Liebe,

wie alle wichtigen Dinge,

unseren Versuchen,

sie mit unserem dürftigen Begriffsapparat

zu erklären und zu verstehen oder gar zu steuern.

Wo sie keimt, lass uns lieber schweigen.

 

Wie man das Geheimnis des Lebens

nicht durch das Sezieren von Toten begreifen kann

so wollen wir die Liebe leben, nicht zerreden

Vertrauen, teilen, geben, genießen

Hoffen, traurig sein

 

Und voller Kraft

Immer wieder

Uns stützen,

einander und

dem Sinn des Lebens,

zu dem wir gehören,

vertrauend.

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