Träumen mit Schehrasad in Buddhas Zelt

unter kobaltblauem Satin-Firmament

einer Berliner Eisnachtdämmerung

 

Aus längst vergangnen Kindertagen

Da klingen Märchen und auch Sagen

Die wispern manchmal rein ins Heute

Verzaubern mit der Glock´ Geläute

 

Die digitalen Techno Welten

In der Magien sonst kaum was gelten

Und plötzlich funkts am Abendhimmel

Es fliegt herab ein edler Schimmel

 

Auf seinem Rücken eine Dame

Oh, Schehrasad so ist ihr Name

Sie steigt ab bei den Kobaltzelten

Und zwinkert rüber zu nem Kelten

 

Erzählt mäandernde Geschichten

Von Dalilah und ihren Nichten

Von Erde, Weltall, Universen

Von Ursprung, Zweck und Zieltraversen

 

Derweil wir unterm Baldachine

Im Lichte einer Apfelsine

In Buddhas Jurte Zukunft träumen

Vorm Zelte sich die Rosse bäumen

 

 

 

Sie wolln uns tragen in die Höhen

Des grossen Zeltes, und die Böen

Des Lebens blasen uns von dannen

Im Himmel wir dann Netze spannen

 

Drin lümmelnd, blinken Synagogen

Von unten rauf mit goldnem Bogen

Im Eise die Museumsinsel

Mit Kormoranen im Gerinnsel

 

Der allerletzten Wasserstellen

Und Möwenschreie klirrend gellen

Am samt-azurblaun Horizonte

Als Trauer auf die letzte Dronte

 

 

Wir lauschen Schehrasades Flüstern

Die Schimmel spannen auf die Nüstern

Und saugen mit uns ein die Worte

Die zeigen Wege nach der Pforte

 

„Vertraut dem eigenen Verstande

wie der Flamingo in dem Sande

auf einem Bein kann reflektieren,

die Weltenläufte durchsezieren

 

Doch habt auch ihr ein zweites Bein

Zieht mans hinzu, läuft sichs gar fein

Dies mag man nennen Emotionen,

Gefühle, Bauch, Intuitionen.

 

Wenn beide Beine funktionieren

Dann könnt ihr folgendes probieren:

Lauft wie Flamingos übern See

Erhebt ihr Euch schon in die Höh?

 

Ja, gut, man muss ein wenig üben,

ansonsten bleibt man immer drüben

Im Trostlos-Land vom Marabu

Dem Einbein-Grübler immerzu.“

 

In unsrer Matte lieb wir schmunzeln

Und glücklich grienen unsre Runzeln

 

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