Reis und Gold

 

Sattgrüne Terassenfelder vor dem Merbabu Bergriesen

Menschen darin watend, mit Kegelhüten

 

Unter der sengenden Mittagsglut der Sonne,

die über uns steht.

 

Sie sorgen sich um die nächste Ernte des kostbaren Reises

Welche Arbeit  steckt im Gestalten des Landes und der Pflege der Saat

 

Welch Wunder in jedem Reiskorn, in dem das Leben sich

Von Neuem zelebriert und weitergeben lässt.

 

Was ist ein Goldkorn dagegen – es glänzt und ist scheinbar

Für die Ewigkeit geschaffen

 

 

Doch wertlos für das Leben, welches pulsiert und nur durch

Austausch möglich und schön und liebenswert wird

 

So scheint alles Kleben an Besitz das Mysterium des Lebens

Und der Liebe zu stören, seine Entfaltung zu verhindern.

 

Und ich sitz schmunzelnd vor einer Schüssel des schönsten Reises,

den ich je verzehrt, von den Feldern am Merbabu

 

schließe die Augen und berühre in Gedanken

Buddhas Körper, Ganeshas Rüssel und des heiligen Stieres Höcker,

 

Ich streiche voll Zärtlichkeit über die runzligen Gesichter

Der Bäuerinnen, die den Schatz zum Markt buckeln.

 

Und sehe wo das Leben wirklich ist

Und wo die Liebe wächst.

 

Dort, wo gern und vertrauensvoll gegeben und getauscht wird,

wo man sich mit- und füreinander

 

In der ewigen Melodie

Des Lebens

Und der Liebe

 

Wiegt.

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