Aufstieg zum Merapi

 

Das aufgeregte  Getöse der Ebene ,

die üppigen tropischen Felder

und Plantagen weit unter uns

Sitzen Yanto und ich voller Ehrfurcht

Am Nabel des Planeten.

 

Wohlige Stille hier.

Nichts lenkt ab vom Wesentlichen.

 

Ein Felsen

Mit Schwingen wie Garuda,

der Zaubervogel

Grüsst die weissen Wolken

Die vorübersegeln

 

Schwefeldämpfe entsteigen

Den Spalten

frischen Buntsandsteins unter uns

Rot und gelb

Wie in Jugendjahren - Am Unstrutflusse.

 

Die Gase betören uns

In einem Kessel

Aus elefantengrauen Felsen

Neben dem Kraterloch

Oben auf dem Gipfel des Merapi.

 

Ich schließe die Augen

Und sehe

Einen weissen Elefanten

Vorbeifliegen

Er schwenkt freundlich seinen Rüssel

 

Da – ein Loch in der Wolkendecke

Es spiegelt die Krateröffnung unter uns

Die Sonne sticht mit Hitzenadeln

Auf uns ein.

 

Regenbogen Nebelschwaden Flirren vorbei

Ein Gesang von Sirenen hebt an

Ist es der Wind in den Felslöchern?

Scharfkantige Steine

Erregen unsere Haut

 

Und erinnern an die lange Reise

Welche die tanzenden

Moleküle und Ideen in uns

Seit dem grossen Knall

Bereits hinter sich haben.

 

Getrieben vom Feuer

der Sonne und der Erde

zelebrieren wir hier

die Sinfonie des Lebens

 

Die Kraft

unserer Liebe und

unserer Ideen

verleiht ihr

einen besonderen

Glanz

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