Lori Kidul

 

Gischtwolken von den Schaumkronen

der Riesenwellen des tiefblauen Ozeans

schweben über dem heiligen schwarzen Sand

des Strandes der Meeresgöttin,

 

Die Hitze der Sonnenstrahlen dampft sie ein

und gebiert die weißen Wolkenschiffe,

die über die Palmen davonfliegen

 

Becak Pferdewagen gleiten mit ihnen

unten im schwarzen glitzernden Sand um die Wette

 

Glückliche Kinderscharen toben in den Fluten, da,

wo sich die süßen Liebessäfte eines klaren Flusses

mit den salzigen des Meeres mengen

 

Hier wohnt Lori Kidul, die grüne Göttin des Ozeans

und schaut sehnsuchtsvoll zu ihrem Geliebten Merapi,

dem Gott des Feuers, der aus der Ferne

mit einer Rauchfahne grüßt.

 

Zwischen ihnen ihre Geschöpfe,

gedrängt in der Sultansstadt Yogya,

dumpf ahnend manche,

dass sie aus der Vermählung

von Feuer und Wasser geboren,

 

Geckohaft-hagestolz viele andere,

die das Wunder des Lebens,

die ihre Wurzeln nicht zu erkennen vermögen

und sie deshalb nicht achten

 

 

 

Schmelztiegel der Religionen,

in dem seit jeher Menschen

die Antwort auf die Frage nach dem Sinn suchen.

 

So die Eremiten in den Höhlen über dem Ozean,

versorgt von den Frauen von Parangtritis:

 

Die Wurzeln suchen?

Die Quellen achten?

Dem Leben dienen?

Die Frage stellen,

was das Leben von mir erwartet?

 

Wir wissen es nicht.

 

Lauschen wir dem Geflüster

von Lori Kidul und Merapi,

und wir werden in dem Raunen

die Antworten hören,

 

in der samtschwarzen Diamantbucht

unter der glutheissen Mittagssonne

von Parangtritis.

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