Wir steigen ab aus den
Wolken von Abgas
in das Tal des braunen
Wildflusses
Der Weg schlängelt sich
durch Terassenfelder,
gesäumt von Palmen und
Avocadobäumen
Unten dann üppige
Reisfelder und in dem Paradies
107 Hütten, gedeckt mit
Reisstroh
Alles, was fürs Leben
wichtig, gibt es hier
So die Leute: Wasser, Holz,
Reis und Früchte
Und dreihundert Menschen,
die seit alten Zeiten im Tal
wohnen
Ein junger Mann geht in
einem Bach
bis an die Hüften im
Wasser, seinem Tagewerk nach,
Er fängt mit einem Kescher
Fische
Und zeigt mir den Fang des
Tages
In seiner Umhängetasche
Stolz in seinen braunen
Augen
Was treibt Ihr nur, Ihr da
oben, lese ich aus seinem Blick
Das Leben kann so schön und
einfach sein
Und die Frage brennt in mir:
Welches ist das gute Leben
Unten hier oder da oben, von
wo wir herabgestiegen sind?
Einer aus dem Dorf erzählt,
der Nachwuchs müsse das
Dorf verlassen
und könne zurückkehren,
sobald eines der 107 Hauser
frei wird.
Es gäbe keine Sorgen hier,
dass die Jungen wegblieben,
im Gegenteil: Mehr Menschen
wollen hier leben,
als Platz ist im Tal, doch
bleibt man bei der Zahl von Leuten
denen das Tal ein gutes
Leben ermöglicht
Nachdenklich steigen wir zurück
in die Wolken,
in die kluge und
zivilisierte Welt,
wo sechs Milliarden Leute um
fossile Rohstoffe kämpfen,
die bald verbrannt sein
werden.
Den fragenden Blick des
Fischers von Kampung Naga unauslöschlich in die Erinnerung eingebrannt.