Zwischen
deinen glutroten Kraterlippen
Da,
wo ich kürzlich in höchster
Erregung
Deinen Gipfel umarmte
Wallt
nun die Urgewalt des Planeten
Das
Feuer, das wir gebändigt geglaubt
In
unserer alten Überheblichkeit
Bahnt
sich seinen Weg
Und
walzt nieder unsere überkluge Spezies
Und
kommt dem Amoklauf zuvor
Den
wir vorhatten, um Satisfaktion zu erlangen wegen dreifacher Beleidigung
Durch
die Evolution:
Wir
sind nicht im Zentrum des Universums
Wir
sind nicht die Krone der Schöpfung
Auch
lassen wir uns nicht vom Verstand leiten
Dein
Ausbruch, Merapi, kann uns rückholen
Auf
den Boden des Seins und des Lebens,
Wenn
wir begreifen lernen,
Dass
die tödlichen Kränkungen
Ergebnis
eigener vorangegangener,
grandioser
Fehleinschätzungen
unserer
Rolle auf diesem Planeten sind
Und
kein Strafgericht Gottes
Keine
Rüge der Evolution.
Am
Rande des Weltenalls,
auf
einem kleinen, aber schönen Planeten,
Lässt
es sich gar trefflich leben,
wenn
wir uns bescheiden
in
den Reigen des Lebens eingliedern
und
das Netz, das uns trägt, mit Liebe füttern,
Mit
aller Liebe, die in uns ist,
und
die tausendfach zurückkommt.
Küssen
wir uns und die Welt,
lassen
wir die Finger von Vergewaltigungen durch Atommeiler am Merapi,
dann
werden wir in der Wiege des Lebens schaukeln.