Tal des Schweigens

 

Zwischen fahlgoldenen Dünenbergen und stachligem Niemandsland

Zwischen schwülwarmem Memelhaff und

Eisigem Baltenmeer

Zwischen lauer Heiterkeit des Westens und

Schwerblütiger Melancholie der Ostvölker

Zwischen schmelzendem Nordpolareis und

Den Wüsten des Äquators

Zwischen kühler Analyse

Und feuriger Romantik

Zwischen wirr-hektischem Treiben der Städte

Und dem süssen Honig des Sterbens

 

Liegt eine Mitte – das Tal des Schweigens.

 

Friedvoller Kiefernwald

 

Rote Emsen im Dschungel von warmgrauen Flechten und violetten Blütenpolstern

 

Bläulinge saugen den Duft und die Sonnenstrahlen auf

 

Kein krankes Krächzen irregeleiteter Schöpfung hier

 

Frieden. Wind säuselt oben in den Kiefern.

 

Aus der Ferne leis das Rauschen der Meereswellen. Ruhe.

 

Bald ruhen auch wir.

 

Loslassen. Genug gezappelt und gekrächzt.

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