Fragen für Mutige – 1. Juli 2007 19-22 Uhr

 

Wie oft laufen die Sinne leer, obwohl so viel zu hören, zu sehen, zu riechen, zu schmecken und zu fühlen ist?

 

Wie oft machen wir uns klar, dass es an uns liegt, einen jeden Tag zu einem Fest, einem Kunstwerk zu machen?

 

Wie oft mache ich mir klar, dass es an mir liegt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

 

Wie selten gestehe ich mir ein, dass meine Sinne mir womöglich nur einen Bruchteil des Seienden vermelden, dass ich vielleicht ein ganz und gar ahnungsloser Tor bin?

 

Wie schön ist ein Tag, an dem wir herzhaft gelacht haben?

 

Wie oft fragen wir die Nachbarin, wie es ihr geht?

 

Warum stossen wir Menschen, die wir lieben, vor den Kopf?

 

Warum verbringen wir Zeit mit Menschen, die wir nicht mögen?

 

Wie oft habe ich mich gefragt, was das Leben von mir erwartet?

 

Wie oft vertraue ich meinem Bauch?

 

Wie oft frage ich mich, woher das Essen kommt, das ich verzehre?

 

Wie oft gestehe ich mir ein, dass mein Körper geliehen ist, Teil des ewigen Ganzen?

 

Wie oft machen wir uns die Mühe, Menschen nach ihrem Herzen zu beurteilen, ihr Herz wirklich zu erkennen zu suchen, was Zeit und Kraft kostet?

 

Wie oft waren wir dankbar für einen Tag, den wir gesund und ohne Hunger verleben durften?

 

Wie oft machen wir uns klar, dass die wichtigen Dinge des Lebens für Geld nicht zu haben sind – Liebe, Vertrauen, gute Luft, gute Stimmung?

 

Wie oft jagen wir Dingen nach, von denen wir ahnen, dass sie uns nicht glücklich machen?

 

Wie oft fragen wir betagte Leute nach ihrem Leben?

 

Wie oft widmen wir unsere Zeit kleinen Kindern, die mit grossen Augen zu uns aufschauen?

 

Wie oft lassen wir die Möglichkeit gelten, dass wir irren und der andere Recht hat?

 

Wie oft retten wir einem Käfer, einem Wurm, einer Schnecke das Leben?

 

Können wir gewiss sein, dass Pflanzen keine Seele haben?

 

Wer hat uns gestattet, unseren Planeten zu verwüsten?

 

Wie oft teile ich mit vollem Herzen?

 

Wie oft gedenke ich des Fleisses der Leute, die mein Leben im Wohlstand erst möglich machen?

 

Wie oft denke ich an ferne Zeiten, in denen andere Wesen die Welt besiedeln, welche wir hinterlassen werden?

 

Kann ich gewiss sein, nicht als Pflanze, als Tier, als Mensch noch einmal auf der Welt zu sein?

 

Wie oft loben wir andere?

 

Wie oft halten wir Selbstgespräch und forschen nach einem Gewissen?

 

Wie oft betäuben wir uns mit oberflächlichen Dingen?

 

Wovon lenken wir uns dabei eigentlich ab?

 

Wie oft ziehen wir ernsthaft in Betracht, dass wir uns mit Feigheit und Nichts-Tun mitschuldig machen könnten?

 

Wie oft singen oder summen wir?

 

Wie oft sind wir achtsam gegenüber der Mit-Schöpfung?

 

Wie oft räumen wir ein, dass unsere wohldurchdachten Auffassungen Vorurteile sein könnten?

 

Wieviel Dinge wissen wir wirklich aus erster Hand?

 

Wie oft waren wir ausdauernd genug, einer wirklich wichtigen Sache wie Selbsterkenntnis, oder Liebe oder Krieg wirklich auf den Grund zu gehen?

 

Wie oft haben wir uns mit oberflächlichen Erklärungen zufrieden gegeben, ahnend, dass sie weit von dem Wirklichen entfernt sind?

 

Wie oft waren wir stark genug, unseren Kritikern einmal Recht zu geben?

 

Wie oft haben wir uns getraut, zu fragen, wieviele Menschen so gut leben wie wir – und wie es den anderen wirklich geht?

 

Wie intensiv haben wir uns je bemüht, uns das kurze Leben eines Huhnes, eines Rindes eines Schweines in Massentierhaltung einfach einmal vorzustellen?

 

Haben wir uns jemals versucht vorzustellen, was das Aussterben einer Art an Leid bedeutet?

 

Haben wir jemals gewagt zu fragen, ob wir zum grossen Sterben beitragen?

 

Haben wir jemals Menschen Respekt gezollt, die mutiger waren als wir selbst?

 

Wie oft haben wir die Füsse einer geliebten Person massiert?

 

Wie oft haben wir uns ernsthaft bemüht, herauszufinden, was die geliebte Person wirklich glücklich macht?

 

Wie oft haben wir andere bedrängt oder ausgenutzt?

 

Wie oft haben wir uns ehrlich entschuldigt?

 

Hatten wir jemals die Kraft, uns zu schämen?

 

Wie oft haben wir geweint?

 

Wie oft haben wir der verlockenden Behauptung Glauben geschenkt, die Welt sei ganz in Ordnung?

 

Wie oft haben wir ein sich entfaltendes Blatt beobachtet?

 

Wie oft wundern wir uns über die Wunder des Lebens?

 

Wie oft hatten wir ehrfurchtsvoll fruchtbare Erde in der Hand?

 

Wie oft haben wir Rechte eingefordert, wie oft hingegen Pflichten benannt, angenommen und gelebt?

 

Warum fragen wir so selten, ob wir in einer guten oder schlechten Zeit leben?

 

Wie oft haben wir uns ernsthaft für Menschen fremder Religionen interessiert?

 

Wie oft haben wir selbstlos geschenkt?

 

Lassen wir andere an unserem Glück ausreichend teilhaben?

 

Wie oft haben wir in Erwägung gezogen, dass die schwarzen Seiten anderer, die wir ganz deutlich zu sehen glauben, unsere eigenen verdrängten Schwächen spiegeln könnten?

 

Wie oft haben wir uns gewundert, dass da eine Sache oder eine Farbe war, für die wir kein Wort hatten?

 

Wie oft haben wir gedacht, dass genug geredet ist? Und wie oft waren wir stark genug, endlich zu handeln?

 

Hinterfragen wir häufig genug unsere Routinen?

 

Wie oft legen wir uns Rechenschaft ab, ob wir zur Liebe überhaupt fähig sind?

 

Wie oft fragen wir uns nach der Bestimmung unseres Lebens?

 

Wie oft schon haben wir Beistand geleistet, wenn das nötig schien?

 

Wie oft gehen wir zufrieden, glücklich, mit klarem Kopf und gutem Gewissen ins Bett – in Erwartung eines neuen guten Tages?

 

Wie oft stehen wir erwartungsfroh auf in der festen Überzeugung, dass der Tag gut wird, weil das einzig von uns abhängt?

 

Wie oft suchen wir die Schuld für eigene Unzulänglichkeiten bei anderen?

 

Wie oft haben wir etwas verschenkt, das uns sehr am Herzen lag?

 

Warum trauen wir uns so selten, aus Antworten auf solche Fragen einfach einmal Konsequenzen zu ziehen?

 

Es liegt an mir.

 

Es liegt an Dir.

 

Es liegt an uns.

 

Wann werden wir anfangen, wenn nicht heute?